Mal amüsant, mal bewegend und immer überraschend: Das Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ ruft alljährlich Bahnreisende auf, ihre besonderen Reisegeschichten für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ einzureichen. Unser Fahrgast Mike Finke hatte folgende Reisegeschichte eingereicht – und damit Cassandra Petersen und dem alex eine Nominierung eingebracht:
Es war am 7. Mai 2022. Meine fünfjährige Tochter Lea und ich waren mit dem alex auf dem Weg von Regensburg nach Hof, um dort Leas Großeltern einen Überraschungsbesuch abzustatten. Allerdings hatte der Tag etwas traurig begonnen – bis Cassandra Petersen dazu kam und uns bis Hof nicht mehr von der Seite wich! Es begann damit, dass kein Ticketkauf per Karte am Automaten möglich war und ich mich deshalb kurz nach der Abfahrt an die Zugbegleiterin wandte. Nachdem auch das Bezahlgerät von Cassandra Petersen nicht gleich funktionierte, wurde Lea neugierig und beäugte ganz genau, was diese Frau so macht. Die junge Zugbegleiterin lud Lea kurzerhand ein, sie bei der Fahrkartenkontrolle zu begleiten. Sie erklärte ihr alles, was sie wissen wollte – beim Halt in Schwandorf zum Beispiel, warum und wie der Zug im Bahnhof geteilt wird. Durch einen Anruf meiner Eltern erfuhr ich, dass leider der Überraschungsbesuch nicht klappen würde. Lea teilte dies betrübt Frau Petersen mit. Als diese allerdings sagte, dass sie ebenfalls mit dem gleichen Zug wieder zurückfahren würde, war Lea gar nicht mehr so traurig über den geplatzten Überraschungsbesuch. Frau Petersen sorgte sogar dafür, dass unser 1,5-Stunden-Aufenthalt in Hof äußerst kurzweilig wurde. Lea durfte den Triebfahrzeugführer im Führerstand besuchen, es wurde geplaudert und gelacht. Und schon ging es an die Rückreise. Da im Zug nicht viel los war, kam Frau Petersen nach der Kontrolle immer wieder zu uns. Sie scherzte, spielte und unterhielt sich mit Lea, ohne dabei ihre Arbeit aus den Augen zu verlieren. In Schwandorf sollten sich dann unsere Wege trennen, denn Frau Petersen hatte Feierabend. Sie nahm allerdings Lea noch mit zum Ansage-Terminal. Dort gab sie die Anschlussverbindungen durch, verabschiedete sich von den Gästen – und übergab Lea den Hörer, die ein „Tschüss liebe Fahrgäste“ ergänzte. Von diesem Erlebnis erzählt Lea heute noch! Als uns dann Frau Petersen auf Wiedersehen sagte, flossen ein paar Tränen. Bis heute bleibt uns beiden diese Fahrt unvergessen. Jedes Mal, wenn wir mit dem alex fahren, hofft Lea, dass Frau Petersen wieder als Zugbegleiterin an Bord ist.