Aus zwei Verkehrsverbünden wird einer: der VVO und der ZVON werden zu einem neuen Verkehrsverbund für ganz Ostsachsen.
In einem ersten Schritt schließen sich die politischen Gremien zusammen: Unter dem Namen Zweckverband Verkehrsverbund Ostsachsen (ZVVO) arbeiten die Landeshauptstadt Dresden, die Große Kreisstadt Görlitz und die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ab dem 1. Januar 2026 eng zusammen und schaffen die Grundlagen für einen noch einfacheren Nachverkehr.
Unser Auftrag und unsere Auftraggeber
Der trilex bringt täglich tausende Fahrgäste sicher und komfortabel durch die Region – von Dresden über das Dreiländereck bis nach Liberec und Zgorzelec. Hinter diesen Verbindungen steht ein klar strukturierter Auftrag: zuverlässige Mobilität im Schienennetz, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Menschen. Die Linien des trilex sind Teil eines komplexen Zusammenspiels aus Verkehrsverträgen und grenzüberschreitender Kooperation. Regionale Aufgabenträger und internationale Eisenbahnunternehmen sorgen gemeinsam dafür, dass die Verbindungen reibungslos funktionieren. Aber wieso fährt der trilex dort überhaupt? Wir geben einen Einblick in die Aufgabenverteilung im Schienennetz.
Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe (ZVOE) wurde am 17. Januar 1994 gegründet. Mitglieder sind die Landkreise Meißen, Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden. Der ZVOE übernimmt die Organisation und Koordination des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in seinem Gebiet und trägt die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) setzt diese Aufgaben gemeinsam mit zwölf kooperierenden Verkehrsunternehmen um und sorgt für ein modernes, vernetztes Nahverkehrsangebot in der Region.
Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) wurde am 28. Juni 1995 in Niesky gegründet. Das Verbundgebiet umfasst den östlichen Landkreis Bautzen sowie den gesamten Landkreis Görlitz. Neben den Landkreisen gehört auch die Stadt Görlitz zu den Mitgliedern des Verbandes. Zur Umsetzung der übertragenen Aufgaben wurde am 1. Juli 2005 die Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien GmbH (VON GmbH) gegründet. Der ZVON verantwortet die Organisation und Koordination des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region. Dazu gehören Eisenbahn-, Bus- und Straßenbahnangebote sowie ein einheitlicher Verbundtarif. Gemeinsam mit benachbarten Aufgabenträgern gestaltet der Verband zudem grenzüberschreitende ÖPNV-Angebote in der Euroregion Neisse.
Der Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr in der Region Liberec ist IDOL (Integrovaný dopravní systém Libereckého kraje). Er koordiniert den Nahverkehr im gesamten Liberecký kraj und sorgt für einheitliche Tarife sowie abgestimmte Angebote für Bus und Bahn. Ziel ist eine nahtlose Mobilität innerhalb der Region und über die Grenzen hinweg.
Der Ústecký kraj übernimmt die Verantwortung für den öffentlichen Personennahverkehr in der gleichnamigen Region. Als Aufgabenträger organisiert er die Verkehrsleistungen für Bus und Bahn und arbeitet mit Partnern an der Entwicklung grenzüberschreitender Verbindungen. Einheitliche Tarife und abgestimmte Fahrpläne sichern die Mobilität für Einwohner und Gäste.
Wer sind die Auftraggeber des trilex?
Der trilex fährt im Auftrag mehrerer Verkehrsverbünde und Regionen, um eine nahtlose Mobilität in Sachsen, Polen und Tschechien zu bieten. In Deutschland sind dies der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) für den Großraum Dresden und der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) für die östliche Oberlausitz. Auf tschechischer Seite gehören der Liberecký kraj mit dem Verbund IDOL sowie der Ústecký kraj zu unseren Partnern, die den grenzüberschreitenden Verkehr ermöglichen. Für die Region Prag ist die Pražská integrovaná doprava (PID) zuständig. In Polen kooperieren wir mit POLREGIO, dem größten Nahverkehrsanbieter des Landes, sowie mit Koleje Dolnośląskie, die den Regionalverkehr in Niederschlesien betreiben. Gemeinsam sorgen wir für einheitliche Tarife, abgestimmte Fahrpläne und komfortable Reisemöglichkeiten über Ländergrenzen hinweg.
Wer entscheidet über Fahrpläne und Strecken?
Die Fahrpläne und Strecken werden von den Auftraggebern festgelegt. Wir fahren nach diesen Vorgaben und bringen unsere Erfahrung in die Umsetzung ein. Für den laufenden Betrieb sind wir als Die Länderbahn GmbH DLB eigenständig verantwortlich.
Wer ist für den trilex verantwortlich?
Der trilex ist Teil der Die Länderbahn GmbH DLB. Der VVO und der ZVON fungieren als unser Auftraggeber in Deutschland und sind nicht für den täglichen Betrieb des trilex zuständig.
Wer legt fest, wann und wie oft die Züge fahren und wie viele Sitzplätze verfügbar sind?
Die Auftraggeber sind dafür verantwortlich, den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Sachsen zu planen, zu organisieren und zu finanzieren. Da es sich um öffentliche Verkehrsdienstleistungen handelt, werden diese Leistungen ausgeschrieben, und das wirtschaftlichste Angebot erhält den Zuschlag. Diese Ausschreibungen erfolgen in der Regel drei bis fünf Jahre im Voraus, da die Beschaffung der Fahrzeuge entsprechende Zeit benötigt. In den Ausschreibungen sind detaillierte Mindestanforderungen festgelegt, wie z. B. die Anzahl der Züge, die gefahren werden sollen, die Anzahl der Sitzplätze pro Zugleistung, bestimmte Komfortmerkmale der Züge und vieles mehr. Die Länderbahn GmbH DLB setzt diese Anforderungen der Auftraggeber konsequent um, einschließlich des Fahrplans und der Anzahl der angebotenen Sitzplätze.
Unsere Partner
Als Eisenbahnverkehrsunternehmen arbeiten wir eng mit unseren Auftraggebern zusammen, um den Fahrgästen ein modernes, sicheres und kundenorientiertes Angebot auf der Schiene zu bieten. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, Mobilität in Dresden, der Oberlausitz sowie dem Dreiländereck nachhaltig zu gestalten.
Unsere Geschichte
Die Länderbahn GmbH DLB mit Sitz in Viechtach betreibt den trilex und sorgt seit über einem Jahrzehnt für grenzüberschreitende Mobilität im Dreiländereck. Der Start erfolgte im Dezember 2010 mit der Linie L7 zwischen Seifhennersdorf/Rybniště, Zittau und Liberec. Vier Jahre später kamen die Verbindungen Dresden – Görlitz mit den Linien RE1|RB60 sowie Dresden–Zittau–Liberec mit den Linien RE2|RB61 hinzu.
Am 13. Dezember 2015 wurde der Verkehr über das Neißeviadukt nach Polen wieder aufgenommen. Bis Ende 2018 führten durchgehende Zugverbindungen von Dresden bis Wrocław/Breslau. Seit 2019 erfolgt der Umstieg in Zgorzelec auf polnische Anschlusszüge, die den direkten Zugang zu den Elektro-Triebwagen der Koleje Dolnośląskie (KD) bieten.
Mit dem Fahrplanwechsel 2021 wurde das Netz in Tschechien erweitert. Neue Linien im Nordosten des Landes und die Zusammenarbeit mit dem Středočeský kraj unterstreichen die internationale Ausrichtung. Die Linie L4 verbindet Rumburk, Česká Lípa und Mladá Boleslav, seit Dezember 2022 ergänzt die Linie L2 die Verbindung zwischen Liberec, Česká Lípa und Děčín.
Neben dem täglichen Verkehr bietet der trilex saisonale Angebote für Ausflüge in die Natur. Seit 2016 bestehen Sommerverbindungen von Dresden über Liberec bis zum Machasee, seit 2021 ergänzen Ausflugszüge in den Naturpark Böhmische Schweiz das Angebot.