Allzeit freie Fahrt für Gotteszell – Viechtach - Festakt mit Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter anlässlich des Starts in den Dauerbetrieb
Seit dieser Woche verkehren die Züge der waldbahn auf der Linie RB 38 zwischen Viechtach und Gotteszell nicht mehr länger im Probebetrieb, sondern als fester Bestandteil des neuen Verkehrsdurchführungsvertrages Regionalverkehr Ostbayern Los 2, der mit dem diesjährigen Fahrplanwechsel am 14.12.2025 in Kraft getreten ist. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Freistaat den Schienenpersonennahverkehr plant, finanziert und kontrolliert, hat die Länderbahn mit dem weiteren Betrieb der waldbahn mit den Linie RB 35, RB 36, RB 37 und der nun nach 35 Jahren wieder dauerhaft betriebenen Strecke der RB 38 bis Dezember 2034 beauftragt.
Das war Anlass für eine gemeinsame Feier in Viechtach, zu der die Länderbahn ihre jahrelangen Unterstützer, Mitstreitende und Mitarbeitende eingeladen hatte. Fast 100 Gäste waren dieser Einladung kurz vor dem 4. Advent gefolgt, darunter Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, der sich schließlich erfolgreich für den Dauerbetrieb der Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach eingesetzt hatte und im vergangenen Jahr mit dem Hinweis auf die besondere Stellung der traditionsreichen Werkstatt in Viechtach direkt an der Bahnstrecke auch den Landtag davon überzeugen konnte, einer dauerhaften Reaktivierung schließlich zuzustimmen.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sagte: „Die Waldbahn fährt seit dieser Woche endlich im Regelbetrieb zwischen Viechtach und Gotteszell: Das ist ein großer Erfolg für die Region und ein Meilenstein für den Nahverkehr im Bayerischen Wald! Ausschlaggebend war schlussendlich die traditionsreiche Länderbahn-Werkstatt in Viechtach mit ihrem hochqualifizierten Fachpersonal - mit dem Regelbetrieb sichern wir
auch den Werkstatt-Standort und die Arbeitsplätze vor Ort.“
Nachdem der neue Verkehrsdurchführungsvertrag seit dem Fahrplanwechsel am 14.12.2025 auf der Linie RB 38 umgesetzt ist, wurde die Strecke nun auch durch einen Symbolakt formal in den Dauerbetrieb überführt. Am Steuer im Führerstand eines waldbahn–Regio-Shuttle fuhr Verkehrsminister Christian Bernreiter aus der Werkstatt durch ein Band mit der Aufschrift: „Freie Fahrt für Gotteszell – Viechtach“ und markierte damit den erfolgten Übergang vom Probe- zum Dauerbetrieb der Bahnstrecke.
Eugen Rubinstein, Geschäftsführer der Länderbahn würdigt das Engagement der vielen Unterstützer für den Dauerbetrieb der Strecke: „Dass wir heute die Überführung vom
Probebetrieb in den dauerhaften Bahnbetrieb zwischen Gotteszell und Viechtach feiern können, ist auf das gemeinsame Engagement von Bürgern, Vereinen, und den politischen Beteiligten der gesamten Region zurückzuführen. Es gab fortwährende Unterstützung, zuerst für die Einrichtung des Probebetriebs, und letztlich für die Sicherstellung des Dauerbetriebs geeint über alle Parteigrenzen hinweg. Besonders stolz sind wir darauf, dass mit der Entscheidung für den dauerhaften Betrieb die besonderen Standortvorteile unserer betriebsältesten Werkstatt gewürdigt werden, denn hier in Viechtach beginnt unsere Unternehmensgeschichte und schlägt das Herz der Länderbahnfamilie.“
Die Strecke Viechtach – Gotteszell wurde 1889 für den personenbefördernden Bahnverkehr in Betrieb genommen und ist für die Länderbahn Ihre traditionsreiche Stammstrecke, die sich seit 1889 im Besitz des Unternehmens befindet. Die insgesamt 25 km lange Bahnstrecke führt durch eines der schönsten Naturgebiete im Bayerischen Wald, liebevoll auch oft „Bayerisch Kanada“ genannt. 1991 wurde der Schienenpersonennahverkehr auf dieser Strecke eingestellt und danach 25 Jahre lang nur für Sonderfahrten der Wanderbahn oder Überführungsfahrten nach Viechtach genutzt. In Viechtach befindet sich am Unternehmenssitz der Länderbahn auch die betriebsälteste von insgesamt fünf Werkstätten des privaten Eisenbahnverkehrsunternehmens. Diese Bahnwerkstatt, direkt an der Bahnstrecke, war neben steigenden Fahrgastzahlen, das wichtigste Argument für den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter die dauerhafte Beauftragung für den Betrieb mit Schienenpersonennahverkehr neu zu prüfen. Am 18. März 2024 folgte dann auch der Bayerische Landtag der Argumentation und beauftragte die Bayerische
Eisenbahngesellschaft (BEG) mit der Überführung der Bahnstrecke vom Probebetrieb in den Dauerbetrieb.
In der Werkstatt finden neben der Fahrzeuginstandhaltung für das gesamte waldbahn-Netz vor allem schwere Instandhaltungsmaßnahmen an der Länderbahn-Flotte, aber auch für externe Auftraggeber statt. Die Werkstatt beschäftigt heute 46 Werkstatt-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die es sich am heutigen Freitag nicht nehmen ließen, den auf ihre Werkstatt zurückzuführenden Dauerbetrieb ganz im Zeichen der Adventszeit mitzufeiern.